Schmachtenhagen – Kulturpflege

Schmachtenhagen ist ein Ortsteil der Stadt Oranienburg im brandenburgischen Landkreis Oberhavel. Eine Stadt voller Geschichte, viel Natur und ganz viel Wissenswertem.

Inhaltsverzeichnis
  1. Ein Blick in die Geschichte
  2. Näheres zu Schmachtenhagen
  3. Bildung und Kita
  4. Ärztliche Versorgung
  5. Infrastruktur
  6. Valentinenhof
  7. Vereine
  8. Sehenswürdigkeiten und Ausflüge
  9. Aus einer verachtenswerten Zeit
  10. Traditionsreiche Gasthöfe
  11. Ärztliche Versorgung
  12. Retten – Löschen – Bergen – Schützen
  13. Lob in eigener Sache
  14. Fazit
  15. Weitere Informationen

Ein Blick in die Geschichte

Schmachtenhagen – der Dorfname leitet sich aus dem Wort „schmachten“ ab, was in dieser Zeit so viel wie „armselig“ bedeutete. Einst, einer alten Sage nach, wurde auch Schmachtenhagen „Schönhagen“ genannt.

Wir haben für Sie die wichtigsten Jahreszahlen mit den dazugehörigen Ereignissen zusammengefasst:

  • 1350 – Der Ort wurde erstmals urkundlich erwähnt.
  • 15./16. Jahrhundert – Der Ort bekam seine erste evangelische Feldsteinkirche.
  • 1638 – Die Pest brach während des Dreißigjährigen Krieges aus. Wir fanden leider keine Aufzeichnungen darüber, wie viele Menschen letztendlich durch beide Ereignisse ums Leben kamen. Schmachtenhagen wurde mehrfach von Dänen, Kaiserlichen Heerscharen und Schweden geplündert, wodurch Gehöfte und Scheunen vernichtet wurden.
  • 1651 – Mit Unterstützung der Inhaberin des Amtes Bötzow (heute Oranienburg)  – Kurfürstin Louise Henritte wurde das Dorf wieder aufgebaut – eine Besiedelung fand statt.
  • 1651 – Schmachtenhagen wurde Bötzow (heute Oranienburg) zugeordnet.
  • 1703 – Das erste Schulhaus wurde gebaut.
  • 1725 – In Schmachtenhagen lebten 125 Menschen.
  • 1745 – Der Ort wurde zum Amt Zehlendorf zugeordnet
  • 1763 – Nach der Verlagerung des Amtssitzes gehörte Schmachtenhagen dann zum Amt Friedrichsthal.
  • 1796 – Eine Schmiede wurde gebaut. Weitere Menschen wurden dadurch in Schmachtenhagen sesshaft.
  • 1819 – Nach Auflösung des Amtes Friedrichsthal wurde der Ort Schmachtenhagen wieder in das Amt Oranienburg eingegliedert.
  • 1874 – Wurde die Kirche Opfer eines Brandes.
  • 1876 – Eine neue Kirche, Material gelber Backstein, wurde errichtet. Eine Gedenktafel zu Ehren der Opfer des 1. Weltkrieges wurde aufgestellt.
  • 1894 – Ein Verschönerungsverein wurde gegründet. Die erste Tat – ein sumpfiges Gelände südlich der Bäke wurde trockengelegt und parkartig bepflanzt.
  • 1910 – Es entstanden Siedlungen West, Süd und Ost sowie nördlich des Angers. Eine weitere Siedlung entstand im außerhalb gelegenen Bernöwe. Die Einwohnerzahl  stieg auf 730 Bürger an.
  • 1950 – Wurde die Kirche noch einmal stark verändert. Das Ergebnis kann heute von Ihnen besichtigt werden.
  • 1945 – 1950 – Nahe der Chaussee zwischen Oranienburg und Schmachtenhagen wurden viele Opfer des Sowjetischen Speziallagers Nr. 7 in Massengräbern verscharrt.

Nähres zu Schmachtenhagen

Im Angerbereich wohnen die Schmachtenhagener. Kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe haben dort ebenfalls ihren Platz (weitere Betriebe befinden sich vereinzelt in allen Ortsteilen). Im Ortskern befindet sich das Bürgerhaus. Dort hat die Ortsvorsteherin von Schmachtenhagen ihr Büro. Auch dem Männergesangsverein und dem Seniorenclub stehen dort Räumlichkeiten zur Verfügung. Sie finden im Ortkern ebenso:

Bildung und Kita

Schule und Hort

In Schmachtenhagen können Kinder die Neddermeyer Grundschule von den Klassen 1 bis 6 besuchen. Den Schülern steht ein Hort zur Verfügung. Nähere Informationen erhalten Sie hier:

https://oranienburg.de/Stadtleben/Bildung-Soziales/Kinderbetreuung/Schulhorte-/

Kita 

In der Kita „Schmachtenhagener Zwerge“ werden „ganz Kleine“ ab dem 2. Lebensmonat und „Große“ Kinder bis zum Eintritt in das Schulleben betreut. Näheres zur Kita „Schmachtenhagener Zwerge“ finden Sie hier:

https://oranienburg.de/Rathaus-Service/B%C3%BCrgerservice/Online-Termine/Dienstleistungen/index.php?object=tx,2967.1&ModID=9&FID=2967.1420.1&NavID=2967.472&La=1

Ärztliche Versorgung

In Schmachtenhagen befindet sich ein Ärztehaus, in dem sich derzeit ein Arzt für Allgemeinmedizin und eine Zahnarztpraxis befindet.

Retten – Löschen – Bergen – Schützen

Hierzu stehen die Kräfte der Feuerwache in Schmachtenhagen (Einheit Ost)  – allzeit bereit – in den Startlöchern. Auf diesem Wege bedanken auch wir uns für die unermüdlichen Einsätze. Möge der Heilige Florian immer mit Ihnen sein. Gleicher Dank gilt natürlich auch den Polizistinnen und Polizisten.

Infrastruktur

Die Maschinenfabrik Schmachtenhagen GmbH mit ca. 50 Arbeitsplätzen stellt seit mehr als 100  Jahren Maschinenbauteile her. In 2011 entstand ein Marken-Discounter.

Valentinenhof

Im „Valentinenhof“ werden erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung betreut. Die Wohnstätte gehört der Caritas an.

Vereine

In Schmachtenhagen gibt es eine anschauliche Zahl an Vereinen. Hier nur ein paar davon: Anglerverein Schmachtenhagen e. V., Kita-Förderverein „Bäkestrolche“ und Seniorenclub Schmachtenhagen e. V. – Sie möchten noch mehr Informationen über Schmachtenhagens Vereine erhalten? Dafür haben wir Ihnen diesen Link bereit gestellt: http://www.heimatverein-schmachtenhagen.de/seite/401248/vereine-im-ort.html

Sehenswürdigkeiten und Ausflüge

Schmachtenhagen hat an Sehenswürdigkeit und Ausflugsangeboten so einiges zu bieten. Hier eine „kleine“ Übersicht.

  • Darregebäude
  • Forst- und Fachwerkhaus
  • Gegenüber des Forst- und Fachwerkhauses befindet sich ein Waldstück, welches einmal Kaiser Wilhelm der II als „Hofjagdrevier“ nutzte.
  • „Drei Buchen“ – ein erstaunliches Naturdenkmal
  • „Königliche“ oder auch „Alte Darre“ – ein historisch wertvolles Gebäude, ein Symbol Schmachtenhagens. Hier wurden aus Tannenzapfen und Kienäpfeln Samen gewonnen, die später für die Aufforstung genutzt wurden.
  • Kirche von Schmachtenhagen
  • „Alte Schule“ – nach nördlichem Anbau ist sie jetzt die Kita „Bäkestrolche“
  • Zwei Reiterhöfe befinden sich zum einen in der Schmachtenhagener Dorfstraße und zum anderen in der Straße Am Dorfanger. Der letztgenannte verwöhnt Sie auch mit Kremser- oder Kutschfahrten. Hier ist eine vorzeitige Anmeldung erforderlich.
  • „Oberhavel Bauernmarkt“
  • „Lehnitzbrücke“ – hier können Sie die „Havel-Oder-Wasserstraße“ überqueren, die bedeutende Wasserverbindung zwischen Berlin und Szczecin (ehemals Stettin), und erblicken die „Lehnitz-Schleuse“ sowie den Lehnitzsee.
  • Bücke zum Alten Krug
  • Brücke zum Eisenbusch

Aus einer verachtenswerten Zeit

  • Kompakt gebaute Villen (sie gehörten zum ehem. Areal der SS) an der Mathias-Thesen-Straße
  • „Heinrich-Grüber-Platz“, mit einem Gebäude – Baustil und Größe aus der Hitlerzeit. Heute befindet sich in diesem Gebäude die „Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten“ mit einer Ausstellung und auch das Finanzamt Oranienburg.
  • SS-Wohnhäuser, die von Häftlingen erbaut wurden. Desweiteren das SS-Haupttor, welches heute der Zugang zur Fachhochschule der Polizei dient.
  • Gedenkstätte für die im Klinkerwerk umgekommenen Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen
  • 1945 – 1950 wurden nahe der Chaussee zwischen Oranienburg und Schmachtenhagen viele Opfer des Sowjetischen Speziallagers Nr. 7 in Massengräbern verscharrt. Kurz vor dem Orteingang befindet sich ein Schild und weist auf eine Stätte der Nachkriegszeit hin. „Die Massengräber 1945 – 1950“ des sowjetischen Speziallagers im Schmachtenhagener Wald hin. Der Weg zum Gräberfeld, an der Straße 273, ist durch ein Steinkreuz gekennzeichnet. An der umzäunten Ruhestätte befindet sich ein Gedenkfindling mit der Inschrift „Den Toten 1945 – 1950“
  • Eine Grabstätte auf dem Dorffriedhof erinnert an sieben französische Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen.
  • „Drei Buchen“ – ein stummer Zeitzäuge.

Traditionsreiche Gasthöfe

  • Gasthof Niegisch, vor dem Gasthof befindet sich eine Haltestelle in Richtung Oranienburg.
  • Gaststätte in Bernöwe „Zum Flößer Schenke“
Lob in eigener Sache

Ein „Spaziergang“ – mit dieser Überschrift und anschließendem Text will uns der Schmachtenhagener Heimatverein ihren Ort näher bringen. Wir persönlich wurden nicht „nur sehr detailliert näher gebracht“ – wir sind „darin versunken“. Wir haben noch nie eine so liebevoll und wunderschöne – streckenweise sehr betroffen machende – aufbereitete Beschreibung eines Orts gelesen. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank!

Wir wollen natürlich auch unseren Leserinnen und Lesern diesen Text nicht vorenthalten.

http://www.heimatverein-schmachtenhagen.de/seite/401209/spaziergang.html

Fazit

Mit einem einzigen Tagesausflug war uns ein vollständiges Erkunden des Ortes Schmachtenhagen nicht möglich. Wir kommen wieder!

Nützliche Informationen

Verkehrsanbindung:

Der S-, Regional- und Fernbahnhof Oranienburg liegt 5 km entfernt.

  • Bus 805 – S-Oranienburg, Richtung Liebenwalde, Hammer Allee
  • Buslinie 825 – S-Oranienburg, Richtung S-Bernau
  • Fahrinfo: vbb.de
  • Bundesstraße B 273
  • Schmachtenhagen ist an die Heidekrautbahn angeschlossen

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Aufenthalt!

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