Oranienburg blickt auf eine reiche und bewegte Geschichte zurück, die bis ins 13. Jahrhundert reicht. Die Stadt entwickelte sich von einer kleinen Siedlung zu einem wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum in Brandenburg. Bedeutende Persönlichkeiten wie Louise Henriette Kurfürstin von Brandenburg haben die Stadt nachhaltig geprägt.
Inhaltsverzeichnis
- Frühe Anfänge und Gründung
- Die Ära der Kurfürstin Louise Henriette
- Industrielle Revolution und Wachstum
- Das 20. Jahrhundert: Kriege und Umbrüche
- Moderne Entwicklung und Gegenwart
- Fazit
Frühe Anfänge und Gründung

Der Ursprung Oranienburgs führt auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Ursprünglich hieß die Stadt „Bötzow“ und wurde im Jahr 1216 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1650 schenkte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (bekannt als der Große Kurfürst) seiner Frau, Louise Henriette Kurfürstin von Brandenburg die Stadt „Bötzow“ mit allen dazugehörigen Dörfen auf Lebenszeit. Louise Henritte ließ an jener Stelle, wo einst eine Wasserburg und ein Jagdschloss standen, im Jahr 1652 ein Schloss und einen Schlosspark erbauen/errichten. Das Schloss erhielt von ihr den Namen „Oranienburg“. Die Stadt Bötzow schloss sich dieser Namensgebung an. Der Name „Oranienburg“ wurde im Jahr 1653 in das Stadtsiegel aufgenommen.
„Die Geschichte von Oranienburg beginnt im Mittelalter und spiegelt die wechselvolle Geschichte der Region wider.“ – Lokaler Historiker
Wichtige Ereignisse
- 1216: Erste urkundliche Erwähnung als „Bötzow“.
- 1653: Oranienburg wurde in das Stadtsiegel aufgenommen.
Die Kurfürstin setzte ein Zeichen der Hoffnung. Sie warb niederländische und andere europäische Siedlerfamilien – Bauern, Gärtner, Handwerker und Kunsthandwerker an und etablierte Oranienburg mit Brauerei, Schäferei, Ziegelei und Molkereiwirtschaft als eine Musterwirtschaft für die gesamte Mark Brandenburg. Sie schuf damit eine wesentliche Voraussetzung für die rasante Entwicklung Oranienburgs und Brandenburgs.
Durch ihr zielgerichtetes wirtschaftliches Handeln erreichte Sie, dass später ihr Wirtschaftsbesitz bis in das Herzogentum Preußen reichte. Der Kreis um Oranienburg vergrößerte sich zunehmend. Zu ihrem Wirtschaftsbesitz gehörten Dörfer wie Bärenklau, Kiauten, Kaphorn, Lauenburg, um nur einige zu nennen. Sie standen unter ihrer Verwaltung und sicherten die Steuern für ihren Unterhalt.
Oranienburg erhielt im Jahr 1665 ein Waisenhaus. Dieses Waisenhaus wurde von Louise Henriette nach der Geburt ihres 1. Sohnes gestiftet. Nachdem das Waisenhaus 1671 durch einen Stadtbrand vernichtet wurde, errichte man 1675 einen Neubau, welcher 1912 einen zweigeschossigen Backsteinbau erhielt. Heute ist dieses Gebäude, das Oranienburgs Geschichte ebenfalls maßgeblich geprägt hat, Sitz des Gesundheitsamtes Oberhavel und kann äußerlich noch bewundert werden.

Bedeutende Bauwerke
- Schloss Oranienburg: Ein barockes Meisterwerk und kulturelles Zentrum
- Schlosspark: Ein prachtvoller Garten im niederländischen Stil
- Waisenhaus: 1675 errichtet, gestiftet von der Kurfürstin Louise Henriette
„Louise Henriette hinterließ ein bedeutendes kulturelles Erbe in Oranienburg.“ – Kunsthistoriker
Industrielle Revolution und Wachstum
Mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert erlebte Oranienburg einen wirtschaftlichen Aufschwung. Neue Fabriken und Betriebe siedelten sich an, und die Bevölkerung wuchs stetig.
Wirtschaftliche Entwicklung
- Gründung von Fabriken: Aufschwung durch neue Industrieanlagen.
- Infrastruktur: Ausbau der Verkehrswege und Bahnanbindung.
Das 20. Jahrhundert: Kriege und Umbrüche
Das 20. Jahrhundert brachte viele Herausforderungen für Oranienburg. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in der Nähe das Konzentrationslager Sachsenhausen, ein düsteres Kapitel der Stadtgeschichte. Nach dem Krieg gehörte Oranienburg zur DDR und erlebte tiefgreifende Veränderungen.
Historische Ereignisse
- 1936-1945: Konzentrationslager Sachsenhausen.
- 1949-1990: Zeit als Teil der DDR.
„Die Geschichte von Oranienburg im 20. Jahrhundert ist geprägt von den Schrecken des Krieges und den Umbrüchen der Nachkriegszeit.“ – Zeitzeuge
Moderne Entwicklung und Gegenwart
Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands Jahr 1990 wurden viele Betriebe geschlossen und viele Arbeitsplätze gingen verloren. Es wurden aber auch etliche Unternehmen umstrukturiert und weitergeführt. Neue Gewerbe siedelten sich an. Wohnviertel wurden neu gebaut und/oder grundlegend saniert, Straßen- und Radwege wurden neu angelegt. Weitere umfangreiche Erneuerungen entstanden durch die Landesgartenschau im Jahr 2009. Neue und alte Geschäftshäuser prägen heute das gewachsene Stadtbild. Laut Statistik lag die Einwohnerzahl 1990 bei 28.693 Einwohnern. 2023 zählt Oranienburg 48.492 Einwohner.
Heutige Attraktionen
- Modernisierung: Erneuerung der Infrastruktur und städtischen Einrichtungen.
- Kultur und Freizeit: Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Freizeitmöglichkeiten.
Fazit
Oranienburg ist eine Stadt mit einer reichen und bewegten Geschichte. Von den Anfängen als kleine Siedlung über die prägende Ära der Kurfürstin Louise Henriette bis hin zu den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts und der modernen Entwicklung, Oranienburg hat viel zu erzählen.
Bilder von Miriam