Louise Henriette Kurfürstin von Brandenburg

Louise Henriette Kurfürstin von Brandenburg war die erste Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Sie brachte den Glanz des niederländischen Barocks nach Brandenburg und prägte maßgeblich die Region. Louise Henriette spielte eine entscheidende Rolle in der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung Brandenburgs, Oranienburgs und Umgebung.

Inhaltsverzeichnis
  1. Herkunft und früheres Leben
  2. Heirat mit Kurfürst Friedrich Wilhelm
  3. Das Leben von Louise Henriette
  4. Einfluss auf Brandenburg und Oranienburg
  5. Erbe und Vermächtnis
  6. Sehenswürdigkeiten in Oranienburg

Herkunft und früheres Leben

Louise Henriette, geborene Prinzessin von Oranien-Nassau wurde 07.12.1627 in Den Haag als älteste Tochter des Prinzen und Statthalters der Niederlande Friedrich Heinrich von Oranien und dessen Gemahlin, der Prinzessin Amalie zu Solms-Braunfels geboren. Als Mitglied des Hauses Oranien-Nassau wuchs sie fromm und christlich in einer der einflussreichsten und wohlhabendsten Familien der Niederlande auf. 

Heirat mit Friedrich Wilhelm

Mit 19 Jahren heiratete Louise Henriette den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, auch bekannt als der „Große Kurfürst“. Ihr Titel änderte sich damit, Sie war nun Louise Henriette Kurfürstin von Brandenburg. Dem kurfürstlichen Paar gelang es, aus der politisch begründeten Heirat eine gute Ehe zu entwickeln. Schnell fasten beide Vertrauen zueinander und Zuneigung, die sie bis zu Louise Henriettes frühem Tod verband.

Das Leben von Louise Henriette

Die zarte Person Louise Henriette war von großer Willenskraft. In den dann folgenden knappen 21 Jahren unternahm sie zahlreiche beschwerliche Reisen zwischen Den Haag, Königsberg, Berlin und Kleve. Sie folgte ihrem Mann auf den Feldzügen. Sie begleitete ihn zur Jagd und auf langen Ausritten. Sie teilten beide die Leidenschaft für Kunst und Kultur. Louise Henriette unterstützte ihren Mann aktiv bei der Verwaltung und den politischen Entscheidungen. Die junge Kurfürstin nahm die ihr zugewiesene Aufgabe nicht nur an, sondern erfüllte sie vorbildlich und zukunftsweisend für das ganze Land Brandenburg, wie kaum eine der ihr nachfolgenden Fürstinnen.

Kurfürstin Louise Henriette von Oranien
Louise Henriette Kurfürstin von Brandenburg

 

Louise Henriette erlitt mehrere Fehlgeburten. Umso größer war die Freude, als endlich Kurprinz Karl Emil zur Welt kam. Ihr vorher abgelegtes Gelübde, beim ersten Kind ein Waisenhaus bauen zu lassen, löste Sie ein. Das Waisenhaus wurde als Stiftung der Kurfürstin 1665 in Oranienburg erbaut. Im Laufe der Zeit folgten dann weitere fünf Kinder, von denen aber nur drei Söhne die Mutter überlebten. Nur ein einziger Sohn überlebte beide Elternteile. Dies war  Friedrich – der spätere erste König in Preußen.

Einfluss auf Brandenburg und Oranienburg

Louise Henriette hatte einen erheblichen Einfluss auf die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Brandenburgs. Sie brachte die Architektur und den Lebensstil des niederländischen Barocks nach Brandenburg. Sie initiierte  zahlreiche Bauprojekte, darunter die Errichtung des Schlosses (Lustschloss). Dazu  beauftragte sie J. G. Memhardt (Baumeister und Architekt). Sie taufte es auf den Namen „Oranienburg“. Ein Jahr später (1653) wurde auch der Ort Bötzow auf den Namen „Oranienburg“ geändert. Das Schloss ist heute ein bedeutendes Wahrzeichen und zeugt von visionärem Geist. Auch für die Entstehung des Schlossparks (Lustpark) erhielt J. G. Memhardt einen Auftrag und übernahm die Durchführung. In den darauffolgenden Jahren kaufte Sie Dörfer hinzu, warb niederländische Siedler – Bauern, Gärtner und Handwerker an und etablierte Oranienburg mit Schäferei, Brauerei, Ziegelei und Molkenwirtschaft als eine Musterwirtschaft für die gesamte Mark. Durch Ihre zielgerichtete Wirtschaftspolitik legte sie die Grundsteine für das heutige Oranienburg. Aufgrund der guten Erfolgen, übergab der Kurfürst ihr später weitere Dörfer und Güter zur Bewirtschaftung.

Erbe und Vermächtnis

Louise Henriette starb 1667 im Alter von nur 39 Jahren. Sie hinterließ jedoch ein bleibendes Vermächtnis. Ihr Einfluss auf die Architektur, Kultur und Wirtschaft der Region ist bis heute spürbar und sichtbar.

„Wir haben verloren, was wir auf dieser Welt nicht werden wieder finden.“
Zum 375. Geburtstag
Von Gerhild H. M. Komander

Sehenswürdigkeiten in Oranienburg

 

 

 

 

Bild von Miriam